Der Frühling lockt und wir wagen uns mit unserem TT mit Sommerreifen auf einen Kurztrip Richtung Bodensee. Bei unserer Fahrt durchs Allgäu finden sich noch letzte Schneereste, aber glücklicherweise nur neben der Straße. Am ersten Tag steht der Rheinfall von Schaffhausen auf dem Programm.
am Rheinfall von Schaffhausen
Angesichts der noch sehr kühlen Witterung sind außer uns nur sehr wenige Besucher hier anzutreffen. So können wir das Schauspiel ungehindert genießen! Schäumende Gischt und ein endloser Regenbogen verzaubern uns. Wir können gar nicht genug bekommen und schauen und schauen (und fotografieren natürlich).
Lindau am Bodensee - Leuchtturm/Hafenanlage
Bei strahlendem Sonnenschein, aber noch ziemlich kühlem Wind besuchen wir am nächsten Tag Lindau am Bodensee. Im Jahre 1856 wurde die allseits bekannte Hafenanlage vollendet, die noch heute als die schönste am ganzen Bodensee gilt. Das 6 m hohe Denkmal mit dem über den See schauenden Löwen ist ein Werk des Bildhauers Johann von Halbing.
Zusammen mit dem 33 m hohen Leuchtturm flankiert das bayerische Wappentier die Hafeneinfahrt. Wir genießen einfach nur die Aussicht!
Am Tag der Heimreise statten wir noch kurz auf Sichtweite den beiden Schlössern Hohenschwangau und Neuschwanstein eine kleinen Besuch ab...
In einem beruflich sehr anstrengenden Jahr mit wenig Urlaub quartieren wir uns - für uns eher untypisch - in einem Wellness-Hotel in Südtirol ein.
Wir schlemmen durch das tolle Büffet in dem dankenswerter Weise hauptsächlich mit Italienern (ganz Italien hat Urlaub) bevölkerten Hotel. Das Essen ist super und der Wellnessbereich und die Massagen ein Gedicht :-)
Wir haben wirklich Glück mit dem Wetter und genießen die tollen Ausfahrten mit unserem Audi TT, kleine Wanderungen und die schönsten Aussichten...
Aus dem Urlaubsprospekt:
„Das Hochtal Wildschönau ist ein vielseitiges Urlaubstal. Im Sommer genießt man Berg- und Almwandern, Schwimmen, Mountainbiken, Reiten, Paragleiten und andere sportliche Aktivitäten.
Im Winter gibt es ein vielseitiges Angebot mit 50 km präparierten Skipisten für jedes Können. 40 km Langlaufloipen und 40 km geräumter Winterwanderwege, Eislaufplatz usw. ergänzen das Angebot.“
Die Tour:
Über Mitteleuropa hat sich eine Jahrhunderthitze ausgebreitet. Seit Wochen schon werden Tagestemperaturen von über 35 Grad Celsius erreicht.
Wir entschließen uns, vor der Hitze in die Berge zu entfliehen und buchen ein Quartier beim „Hanslwirt“ in Niederau (Hotel Sonne) in der Wildschönau. Schon im letzten Frühjahr waren wir hier zu Gast (siehe Rubrik "Motorradtouren" - Großglockner Tour 2002) und auch diesmal werden wir äußerst freundlich aufgenommen und mit lukullischen Genüssen aus der Küche verwöhnt:
Ein umfangreiches Frühstücksbüffet, Kaffee und selbstgebackene Kuchen am Nachmittag, Menü am Abend (zwei Vorspeisen, drei Hauptgerichte zur Auswahl, Dessert).
Auch spezielle Wünsche der Gäste werden möglichst berücksichtigt. Auf der Sonnenterrasse schmeckt es doppelt so gut! (35 EUR pro Person im DZ einschließlich Halbpension).
Wir erhalten mit der Anmeldung den Gästepass Wildschönau, der zu ermäßigten Preisen bei Gondelbahnen, Bummelzug usw. führt. Diesmal sind wir mit dem Auto unterwegs und wählen für die Anfahrt ab dem Autobahndreieck Holledau (A 9/A 93) die Landstraße. Zunächst geht es über die B 299 nach Landshut und weiter über Wasserburg, Rosenheim, Miesbach, Schliersee nach Bayrischzell.
Über das Sudelfeld, eine kurvige Landstraße mit toller Aussicht fahren wir weiter nach Kufstein und Wörgl. Hier folgen wir in der Ortsmitte der Wegweisung in die Wildschönau. Die Strecke nach Niederau hinauf (ca. 6 km) ist ein TRAUM!!
Kurven, Kehren, Felswände, und wieder Kurven!! Abends packen wir nur noch die Koffer aus, nehmen dann auf der Sonnenterrasse Platz und genießen die Aussicht und das Abendessen.
Am Montag brechen wir zum Großglockner auf. Leider ist sehr viel Verkehr (Ferienzeit) und mancher Autofahrer möchte sein Fahrzeug wohl am liebsten durch die Kehren tragen.
Trotzdem: Die Strecke ist ein Traum! Immer wieder muss man einfach anhalten um die tolle Aussicht zu genießen. Und auch hier oben hat es noch 24 Grad!! Kaum zu glauben, dass wir hier im letzten Frühjahr meterhohe Schneewände neben der Straße aufragen sahen.
Am zweiten Tag fahren wir nach Mühltal. Der Ort liegt weiter hinten im Tal und ist Ausgangspunkt für eine Wanderung durch die „Kundler Klamm“.
Von Oberau kommend, biegt man in der Ortsmitte rechts ab, überquert eine kleine Holzbrücke und fährt dann geradeaus in einen Wanderparkplatz (links führt die Straße bergauf weiter nach Thierbach).
Wenn man nicht sooo weit wandern möchte, kann man auch erst noch ein Stück auf der schmalen Straße am Parkplatz vorbeifahren und weiter hinten im Tal in einem der kleinen Parkbereiche parken.
Der Wanderweg führt fast eben in die Kundler Klamm, eine romantische Schlucht mit hunderte Meter hohen senkrechten Felswänden, hinein. Zwischen Mühltal und dem Kernstück der Klamm verkehrt auch ein romantischer Bummelzug.
Am dritten Tag wollen wir hoch hinaus. Von Auffach aus fahren wir mit der Gondelbahn auf den 1903 m hohen Schatzberg. Die Aussicht ist grandios. Wir wollen zur Mittelstation wandern und von dort aus wieder mit der Gondel ins Tal abfahren.
Leider liegen die Wanderwege vollständig in der Sonne und die brennt heute erbarmungslos vom Himmel. Wir haben ausreichend Getränke, Sonnencreme und Kopfschutz dabei, treffen aber reichlich Wanderer – auch Familien mit kleinen Kindern – ohne Kopfbedeckung, ohne Rucksack und Getränk, dafür mit ausgeprägtem Sonnenbrand.
Am Schatzberg bietet sich eine Vielzahl von Wanderstrecken an, für jeden ist etwas dabei. Gleiches gilt auch für das Markbachjoch, zu dem direkt von Niederau aus eine Gondelbahn führt (1448 m).
Für Donnerstag ist Regen angekündigt. Wir brechen mit dem Auto auf ins Zillertal und biegen in Ried ab auf die Zillertaler Höhenstraße. Eigentlich wollen wir nur von der Hauptstraße weg, um einen schönen Rastplatz zu finden.
Aber dann bietet sich uns eine interessante (zum Teil mautpflichtige) Strecke bis auf 2000 m hinauf. Eng schlängelt sich die schmale Straße am Berg entlang, bei Gegenverkehr muss man manchmal zurücksetzen bis zur nächsten Ausweichbucht. Tolle Aussicht, Kühe in den Kehren, durch den später einsetzenden Regen rutschige Fahrbahn, Abhänge, hohe Berge im Hintergrund.
Als wir nach zwei Stunden in Hippach wieder das Tal erreichen bereuen wir nichts!!!
Weiter geht’s Richtung Gerlospass. Der Regen hat zwischenzeitlich einmal aufgehört, aber am Himmel türmen sich dunkle Wolken auf. Außer uns sind noch viele andere auf die Idee gekommen, zum Gerlos zu fahren und der Verkehr ist sehr dicht.
Nur selten kann man die schöne Strecke wirklich schwungvoll fahren. Vorbei geht’s am Stausee Durlassboden Richtung Krimml. Dort wollen wir uns die berühmten Wasserfälle ansehen. Auf einem Parkplatz oberhalb von Krimml halten wir an und genießen schon einmal den Ausblick auf die Fälle. Kaum wieder eingestiegen, bricht ein heftiges Gewitter mit Starkregen los.
Wir fahren zwar noch nach Krimml auf den Parkplatz (Ausgangspunkt für eine Wanderung zu den Wasserfällen und zum Besuch der Krimmler Wasserwelt).
Angesichts der Menschenmassen und der heftigen Regengüsse treten wir dann aber doch den Rückweg an. Der Wetterumschwung war pünktlich wie angekündigt und ziemlich heftig (Temperaturabfall um 15 Grad). Am Abreisetag regnet es weiter. So fällt der Abschied und die Heimreise nicht so schwer. Über den Achenpass und Schliersee gelangen wir zur Autobahn und düsen nach Hause.