Karin & Michael Wald
Reiseindividualisten

(Un-)bekanntes Deutschland

Rhön - Vogelsberg - Hunsrück // Lahn - Mosel - Rhein - Neckar

Stardate: 15.06.2014 - Urlaubsbeginn

Allersberg - Kreuzberg i.d. Rhön

Endlich Urlaub!

Arbeitsreiche Wochen liegen hinter uns: Die SAT-Anlage, die DVBT- und externe UMTS-Antenne und vor allem die Solaranlage an neuen Gel-Batterien sollten zum Urlaubsstart montiert und betriebsbereit sein.

Parallel hierzu gibt es u.a. noch eine neue digitale Heizungssteuerung und ein neues gemeinsames Anzeige- und Bedienpanel. Da wir nicht über eine Montagehalle verfügen, waren wir für die Außenarbeiten auf Petrus' Wohlwollen angewiesen.
Und der meinte es nicht immer gut mit uns. Entweder Nachttemperaturen unter 5 °C - das ist den Sika-Klebe- und Dichtmitteln zum Trocknen zu kalt - oder Tagestemperaturen deutlich über 30 °C (Dach 60 C°, zum Kleben zu warm) und Dauersonnenbrand - da macht das Arbeiten auf dem Alu Dach wirklich "Freude".

Dazu immer dann Windböen, wenn man sie gerade am allerwenigsten brauchen kann, und zwischendurch mal ein Gewitter! Aber wir haben es geschafft: Alles drauf und alles funktioniert. Wir gönnen unserem Wohnmobil am Samstag noch eine schnelle Außenwäsche - die erste nach dem Winter - und dann geht es am Sonntag, 15.06.2014, am Nachmittag endlich los. Wir haben bislang 9.600 km auf dem Zähler...

Rhönblick am Abend

Erster Halt: Kloster Kreuzberg in der Rhön. Für Touren von Allersberg aus Richtung Norden der ideale erste Übernachtungsstellplatz und mittlerweile bei uns schon fast Tradition: 1x im Jahr in die Klosterschänke!!!

Die Gastronomie hat bis 20 Uhr geöffnet und wir sind rechtzeitig da: Wir gönnen uns ein super leckeres Eisbein mit Kraut und Kartoffelpüree, dazu ein Bierchen aus der Klosterbrauerei. Danach schlendern wir bergab gemütlich zurück zum Womo.

Premiere für die manuelle SAT-Anlage im Praxiseinsatz: In 1 Minute ist sie ausgerichtet und wir haben tollen HDTV-Empfang. Wenn man's kann...
Die Nacht auf dem Kreuzberg ist wie gewohnt sehr ruhig. Nur ein weiterer Wohnmobilist ist mit uns hier oben. Die Parkgebühr von 6 EUR (3 EUR für Anreise- und 3 EUR für den Abreisetag) ist voll in Ordnung, natürlich gibt es hier keine V/E - hier ist ja auch kein offizieller WoMo-Stellplatz, sondern es darf nur die "Fahrbereitschaft" wieder hergestellt werden...

GPS: 50°21'40" N / 9°55'27" O


Stardate: 16.06.2014

Kreuzberg, Tag 2

Schon beim Frühstück freuen wir uns über die Solaranlage: Jeder Sonnenstrahl wird eingefangen, auch bei Wolken und diffusem Licht werden die Batterien geladen. Der Solarregler hält sein Versprechen, und lädt und lädt und...
Wir machen uns auf zu einer kleinen Rundwanderung. Zuerst scheint noch ein wenig die Sonne, doch der Wind wird immer kälter und stärker. Das geplante Picknick im Freien muss daher zunächst ausfallen und wir tragen den Proviant im Rucksack den ganzen Weg wieder bis zurück ins Womo. Dort machen wir es uns gemütlich und holen die Brotzeit nach.

...

Ein Bild vom neuen Solar-Dach muß sein!

die Klosterkirche auf dem Kreuzberg

Heute spielt bei der Fußball-WM Deutschland gegen Portugal. Und die deutsche Mannschaft übertrifft unsere Erwartungen erheblich (4:0). Die wollen doch nicht ernsthaft Weltmeister werden?


Stardate: 17.06.2014

Kreuzberg - Storndorf (Vogelsberg)

Nach der zweiten ruhigen Nacht auf dem Kreuzberg geht es weiter. Der Weg führt uns nach Storndorf im Vogelsberg. Hier finden wir einen ganz netten Stellplatz (6 Plätze) am Ortsrand.
Dahinter gibt es einen schönen Grillplatz - aber bei 17 °C ist es uns zu ungemütlich draußen. Wir machen eine kleine Panoramawanderung und erkunden die Gegend.

idyllisch restaurierter Gutshof

Zahlreiche Wanderwege sind ausgeschildert und der Schwalm Radweg führt fast unmittelbar am Stellplatz vorbei. Die Etappenziele tragen klingende Namen wie "Thorkuppe" oder "Milchstraße".

GPS: 50°39'20" N / 9°16'8" O

Storndorf


Stardate: 18.06.2014

Storndorf - Alsfeld

Uns steht der Sinn nach etwas weniger Abgeschiedenheit und etwas mehr Infrastruktur und wir entschließen uns, nach Alsfeld weiterzufahren. Am Stadtrand gibt es einen schönen Stellplatz (am "Erlenpark") mit sehr breit markierten Parzellen, Grünanlagen anschließend, Sitzgarnituren und V/E-Station.

Mit den Rädern fahren wir auf dem Schwalm Radweg in die historische Innenstadt. Hier haben wir die Qual der Wahl bei den Fotomotiven. Wahnsinn! Fachwerk überall, und zumeist in einem sehr guten Zustand.
Hier waren liebevolle Renovierer in den letzten Jahren sehr aktiv. Wir gönnen uns ein leckeres Eis, Auswahl an Lokalen und Außensitzplätzen gibt es im Zentrum von Alsfeld reichlich.

...

Alsfelder Marktplatz

...

Alsfelder Perspektiven

Danach geht's noch eine Runde mit den Rädern über Liederbach und Altenhof wieder zurück nach Alsfeld. Wir strampeln die 9 km mit deutlichen Steigungen tapfer mit unseren 7-Gang-Rädern. Teile der Strecke wären wohl eher etwas für 20-Gang-Räder gewesen...
GPS: 50°44'54" N / 9°16'47" O


Stardate: 19.06.2014

Alsfeld - Tag 2

Wider Erwarten ist das Wetter heute doch noch ganz ok. Grau und trüb, windig, aber trocken. Wir machen eine Radtour zum Antriftsee. Laut Beschreibung und Streckenprofil ist die Strecke leicht mit wenigen leichten Anstiegen. Für uns als Neu-Radler mit nur 7 Gängen an unseren Citybikes genau das richtige, oder?

...ist es noch sehr weit?

In der Realität beginnt der Anstieg bereits im Zentrum von Alsfeld, dauert gefühlte 2 km und wir schieben erst mal den Berg hinauf. Bei der nächsten Bergab-Strecke kommt schon der Gedanke daran hoch, dass wir hier auf dem Rückweg wohl kräftig strampeln oder wieder schieben müssen.

ja es ist noch sehr weit!

Wir lassen uns die gute Laune nicht verderben und finden am wenig spektakulären See (aka Weiher)  ein windgeschütztes Plätzchen mit Seeblick und Bank und lassen uns Wurstbrote, Kuchen und Kaffee gut schmecken.
So gestärkt sind wir für den Rückweg gut gerüstet und tatsächlich - wir schlagen uns wacker und ohne zu schieben. Für andere vielleicht ein Klacks, aber wir sind auf diese 17 km sehr stolz!

Wir überqueren gleich 2x den wohl "schönsten" beschrankten Bahnübergang für Fußgänger und Radfahrer in Deutschland - 420 TEUR kostet so etwas laut mehrerer Berichte aus dem Netz :-).
Wo ist eigentlich der Beamte, welcher einen beim Überqueren an die Hand nimmt? Wo füllt man den "Antrag auf Überquerung" dieses Bahnüberganges aus?

Dafür werden wir bald in Aumenau am Bahnhof erleben, daß man auch gerne mal um von Gleis 2 abfahren zu können direkt über die Schienen laufen muß. Kein Bahnsteig, keine Unter- oder Überführung und man steht praktisch im Gleisbett wenn der Zug einfährt. Auch mal schön! Wo isn des Hirn?

Und: Am Bahnhof Leun/Braunfels werden wir mit unseren Fahrrädern fast von einem Güterzug überrollt, welcher natürlich mit Maximalgeschwindigkeit direkt am Bahnsteig durch den Bahnhof rast (der Unterdruck, welcher uns Richtung Zug gezogen hat war die Hölle). Wir standen übrigens neben den Fahrrädern in min. 3 Metern Abstand zur "weißen Linie" in einem Wartehäuschen!
A.d.R.: Übrigens: Wir sind keine Mimöschen in dieser Sache, sondern durch unser Motorradhobby und die Benutzung aller anderen Arten von Fahrzeugen und diversen Erfahrungen mit Beinahefrontalcrashs durch Fremdverschulden so einiges auf und neben der Straße gewöhnt... Und wir benutzen seit langem die Bahn!

Nur so nebenbei: In Allersberg kann ein ICE mit 250 km/h durch den Bahnhof fahren und Mensch, Kinderwagen etc. landen nicht unter dem Waggon. ICE, IC und Güterzug können in Bahnhöfen die Geschwindigkeit reduzieren... Wir wissen also, daß es geht :-)
Aber nach den "Bahnerfahrungen" in diesem Urlaub wundert uns Nichts mehr! Wer sagte, daß Bahnfahren sicher ist?

Um 16 Uhr zurück am Womo ist der Platz schon wieder gut mit Neuankömmlingen gefüllt! Durch die Lage nahe der Autobahnausfahrt nutzen viele den Platz für einen Halt auf der Durchreise.
Das Wetter wird schlechter, die Sonne wird durch die herannahenden Wolken mehr und mehr verdrängt. Wir konsultieren den Wetterbericht und planen die nächste Etappe.


Stardate: 20.06.2014

Alsfeld - Leun (an der Lahn)

Eigentlich wollten wir weiter nach Norden. Teutoburger Wald und Weserbergland standen auf der Liste. Doch die Wetteraussichten für diese Regionen sind deutlich schlechter als für Hessen und südlichere Landesteile.
Wir haben keine Lust, für ein festes Ziel ins schlechte Wetter zu fahren. Da genießen wir doch lieber noch die Sonne und suchen uns andere Ziele. Deutschland ist groß. Deutschland ist (fast) überall schön und wenn uns die Ziele ausgehen, können wir die Nachbarländer bereisen :-)

Wir fahren noch zum Großeinkauf und stocken vor allem die Getränkevorräte auf. Dann machen wir uns am Nachmittag auf den Weg über die A 5. Der Weg führt über Gießen und Wetzlar und ab da durch eine ewig lange Dauerbaustelle auf der B 49, die derzeit vierspurig ausgebaut wird.

Für die Erledigung dringender Geschäfte verlassen wir die Bundesstraße; der Weg führt uns nach Braunfels, jedoch finden wir den versprochenen Stellplatz nicht, sondern landen in einem Gewirr von Sackgassen, im wahrsten Wortsinn. Mit viel Geschick wendet Michael und rangiert wieder zurück. Das war wohl nix.

In Leun werden wir fündig: www.stell-und-zeltplatz-lahnwiese-leun.de. Ein interessantes Konzept: Direkt an der Lahn gibt es einen Jugendzeltplatz an der Ein-/Ausstiegsstelle für die Lahn-Kanuten. Dazu 8 Womo-Stellplätze. Diese sind mit großen Steinen etwas abgegrenzt vom Zeltplatz.

Leun an der Lahn - Stell- und Zeltplatz Lahnwiese

Am Abend ist der Zeltplatz voll mit Familien, dennoch ist es recht ruhig. Jeder genießt den schönen Abend, es wird am Lagerfeuer gegrillt. Vom sehr netten Betreiber erfahren wir mehr über diesen Platz: Früher von der Gemeinde mehr oder weniger betrieben, gab es öfter Probleme mit Müll und Lärm. Seit diesem Jahr hat Herr Gruber den Platz übernommen und schon viele Ideen.

Die bisher kalte Dusche im Sanitärgebäude soll irgendwann auch mal warm werden, eine V/E-Station für Womos ist geplant. Herr Gruber hilft auch mit Grillkohle aus und organisiert auf Wunsch gegen faires Entgelt viele andere Dinge.
Vorbeikommende Bootsfahrer kommen gegen eine Spende für die Kaffeekasse in den Genuss eines frisch gebrühten Kaffees. Wir fühlen uns auf Anhieb wohl.
Die 6 EUR Gebühr je Tag gehen in Ordnung, es ist meist ruhig hier und die Lage wirklich idyllisch. Ein WC und eine (kalte) Dusche sind am Platz.

Blick Richtung Leun

Beim obligatorischen Abendspaziergang durch den Ort finden wir den Bäcker für den nächsten Morgen, am anderen Ende des Orts (ca. 2 km vom Platz entfernt) gibt es auch einen Supermarkt und Getränkemarkt.
GPS: 50°33'04" N / 08°21'10"O


Stardate: 21.06.2014

Leun (an der Lahn)

Wir schlafen erst mal richtig aus! Und machen uns dann auf den Lahn-Radweg nach Weilburg. Ab Leun verläuft dieser auf dem hessischen R 7 und ist durchweg sehr gut beschildert.
Die ersten Kilometer sollen laut Beschreibung nicht so toll sein. Weit untertrieben. Meist entlang der Bundesstraße, nichts schönes zu sehen, dafür viele Anstiege. Wir hatten uns auf einen ebenen Fluß- Radweg gefreut...
Kurz vor Löhnberg machen wir eine Rast, an einer Kleingartenanlage gibt es einen schönen Pavillon mit Bänken.

an der Schleuse Löhnberg - die imposanten Mühlen

Fußgängerbrücke über die Lahn direkt am Bahnhof Löhnberg

Ab dem Bahnhof Löhnberg verläuft der Radweg endlich direkt an der Lahn entlang und wir beobachten die Kanuten beim Schleusen. Die Schleusentore werden von den Bootsfahrern selbst bedient, das hat Flair. Gerade sind Jugendliche dort am Schleusen und zwei Jungs und dann zwei Mädels kurbeln um die Wette an den Toren.

Schleuse Löhnberg

Schleuse Löhnberg "macht stark Wasser"

Kurzes selfmade Video dazu - o.k. YouTube machte seinerzeit bei HD noch kleine Probleme bei schnellen Schwenks ;-)

Jetzt geht es gemütlich weiter nach Weilburg. Das Schloss empfängt uns gleich mit tollen Eindrücken und Michael muss erst mal (mit der neuen Kamera) ein paar Fotos machen. In der Innenstadt gibt es tolle historische Gebäude und wir kommen zufällig richtig zum Strassenmusik-Festival.

Weilburg

Weilburg

Das Wetter ist mit 18 - 20 °C recht gut. Sonne und Wolken kämpfen um die Vorherrschaft am Himmel. Für den Rückweg wählen wir die Bahn. In nur 13 Minuten kommen wir von Weilburg nach Leun (Lahnbahnhof, Braunfels), die Züge fahren im Stundentakt und vom Bahnhof Leun zum Stellplatz sind es mit dem Rad weniger als 10 Minuten.

Die Fahrradmitnahme im Zug ist kostenlos, bei großem Ansturm und währen der Hauptverkehrszeiten hat man aber keinen Anspruch auf Mitnahme. Wir haben Glück, im Fahrradabteil ist noch Platz. Wir sind stolz auf die 23 km, welche wir mit dem Fahrrad auf der Hinfahrt zurück gelegt haben.
Abends gibt's mal wieder Fußball WM in Brasilien (Deutschland - Ghana) im Fernsehen. Ja, die neue SAT-Anlage muß ausgiebig getestet werden ;-)


Stardate: 22.06.2014

Leun - immer noch

Ein Tag Ruhe. Wir sind im Urlaub, nicht auf der Flucht. Und wir fühlen uns wohl hier. Wir schlafen erst mal aus, sitzen ein bißchen draußen und dösen in der Sonne, gucken dazwischen  Formel 1 (Österreich GP) und lassen die Seele und die Füße baumeln.

...heute ist es mehr als ruhig ;-)

Dazwischen kommen mal wieder die bewährten Berger-Schüsseln zum Einsatz. Eine V/E-Station gibt es hier zwar noch nicht. Jedoch dürfen wir das Grauwasser über das vorhandene Sanitärhäuschen entsorgen und uns am Trinkwasserbrunnen des Zeltplatzes ein paar Liter in den Tank nachfüllen.
Wir dachten ja nicht, dass wir so lange bleiben würden und so langsam geht unser Frischwasser zur Neige.

Jeden Tag genießen wir auch unsere anderen technischen Neuerungen! Die Solaranlage liefert ab dem Sonnenaufgang Strom und auch bei diffusem Licht oder Wolken "geht immer a bissel was".
Die Batterien sind meist um die Frühstückszeit schon voll. Wir frühstücken jedoch meist geringfügig später als 7:30 Uhr :-) Nie mehr am Stellplatz darauf schauen, wo die Stromsäule ist und ob dort noch ein Steckplatz frei ist. Nie mehr die Kabeltrommel auf- und abbauen. Einfach toll!
Auch unser WLAN (Mobilfunk UMTS Router) funktioniert einwandfrei und wir genießen den Luxus.

Stardate: 23.06.2014

Leun - immer noch :-)

Der Betreiber freut sich, dass wir immer noch da sind und einen weiteren Tag bleiben. Heute fahren wir erst mal mit der Bahn nach Löhnberg, und von dort weiter auf dem Lahnradweg. Das erste Stück bis Weilburg kennen wir ja schon vom letzten Mal. Allerdings bleiben wir dieses Mal vor Weilburg unten am Fluss und folgen dem alten Leinpfad.

Brotzeit is!

Dadurch sehen wir heute noch eine andere Seite von Weilburg und finden den Schleusentunnel, ein beeindruckendes Bauwerk. Früher wurde auf der Lahn Schifffahrt betrieben, um vor allem den abgebauten Marmor zu transportieren.

Schifffahrtstunnel mit Schleuse in Weilburg

Die ehemaligen Lein- oder Treidelpfade sind heute Teil des Radwegenetzes. Mit dem Bau des zweistufigen Schleusentunnels wurde erheblich in die Schiffbarkeit der Lahn investiert.
Durch das Aufkommen der Eisenbahn nur kurze Zeit später verlor die Schifffahrt mit den vielen Schleusen jedoch dann recht schnell an Bedeutung.
Das erinnert uns ein wenig an den Ludwigskanal in Franken, der ebenfalls durch die Eisenbahn schnell in der wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit versank, heute jedoch einen hohen Freizeitwert hat.

...an der Lahn

Der Lahnradweg führt ab Weilburg immer direkt am Fluß entlang. Von kurzen Stücken abgesehen, ist der Weg fast durchgehend asphaltiert und gut befahrbar. Es ist angenehm wenig los und geht gemütlich dahin. Eine Schulklasse mit mehreren Booten begleitet uns auf dem Fluss ein Stück lang mit ihrem munteren Geschrei.

Auf der ganzen Strecke gibt es wenig bis keine Einkehr- oder Einkaufsmöglichkeiten. Man ist also gut beraten, Proviant und ausreichend Getränke dabeizuhaben. Haben wir eigentlich eh immer, aber heute ist es mal wieder besonders wichtig.
Nach 26 km mit dem Rad (wir steigern uns) steigen wir in Aumenau in den Zug, der uns in knapp 30 Minuten zurück nach Leun bringt. Genial!

Aumenau, auf dem Weg zum Bahnhof

Wir organisieren Grillfleisch und nutzen den Grillkohleservice des Platzbetreibers - heute gibt es unser erstes Grillen am Womo. Hier in der Region gibt es fast überall offizielle Grillplätze, das haben wir in Bayern schon oft vermisst. Die frische Luft macht müde, um zehn Uhr abends fallen wir ins Bett!
Morgen wollen wir weiterfahren, mal sehen wie das Wetter wird.

Slideshow Teil 1

  • p_0001
  • p_0002
  • p_0004
  • p_0005
  • p_0006
  • p_0007
  • p_0008
  • p_0009
  • p_0010
  • p_0011
  • p_0012
  • p_0013
  • p_0014
  • p_0015
  • p_0016


Stardate: 24.06.2014

Leun - Lahnstein - (Koblenz)

Leun ade - auf die B 49 Richtung Limburg, dann die Autobahn 3 bis Montabaur (schöner Blick aufs Schloss!) und wieder auf die Bundesstraße 49. Hier geht's ganz schön bergauf und bergab! Der Bürsti rennt die Berge hoch - er ist jetzt wohl richtig eingefahren. Tolle Ausblicke in eine uns bisher unbekannte Region bieten sich uns!
Unser Ziel ist Lahnstein. Die Stadt an der Mündung der Lahn in den Rhein bietet hier zwei kostenlose Stellplätze direkt an der Lahn an. Wir entscheiden uns für den Platz "Am Kränchen", einen ehemaligen Sportplatz neben einem kleinen Park mit Schule und Spielplatz.
Außer der Stellfläche gibt es hier keine Womo-Infrastruktur. Macht aber nichts, wir haben Solarstrom und noch genug Frischwasser im Tank.

Mündung der Lahn in den Rhein, Schloß Stolzenfels im Hintergrund

Mit den Rädern fahren wir direkt an Lahn und Rhein entlang nach Koblenz. Dicke Gewitterwolken hängen über dem Berg auf der anderen Flussseite. Wird das Wetter halten?

...an den Rheinbrücken

Blick Richtung Koblenz: Gondelseilbahn über den Rhein zur Festung Ehrenbreitstein

...

Kaiser Wilhelm am "Deutschen Eck" als Scherenschnitt von "ganz, ganz weit weg" -> Teleobjektiv macht's möglich!

Kurz bevor wir das Zentrum von Koblenz erreichen, geht plötzlich ein Wolkenbruch los, dazu ein garstiger kühler Wind von der Seite. Eine Fußgängerunterführung rettet uns. Hier können wir uns die halbe Stunde unterstellen, während der Gewitterregen herunter geht.

Regenjacken haben wir zwar dabei, aber eine nasse Hose wäre nicht hilfreich für den weiteren Tag. Es kühlt deutlich ab und es ist schon nach 18 Uhr, das Deutsche Eck muss heute noch warten - wir entschließen uns, doch gleich zurückzufahren und nutzen die gute Bahnverbindung (6 Min. von Koblenz nach Niederlahnstein).
Wir schaffen es gerade ins Womo zurück, schon kommt der zweite Platzregen und wir beglückwünschen uns zur Entscheidung, erst mal zurück gefahren zu sein.
Wir sind durchgefroren und genießen eine selbstgemachte "Lebensrettungs"-(Gemüse)-Suppe aus dem Vorratsschrank.

Schloß Stolzenfels

Der Bahnverkehr vom gegenüberliegenden Ufer ist am Stellplatz deutlich zu hören und die Zugfrequenz ist hoch.
Dennoch schlafen wir wider Erwarten ziemlich fest und nur der städtische Grünanlagenpfleger mit seinem Laubsauger muss unbedingt um 8 Uhr morgens direkt bei uns mit der Arbeit beginnen und uns unwiderruflich aus dem Bett werfen! Ja, man ist in Deutschland!
Außer uns sind nur noch 3 andere Womos hier, auf dem Platz würden locker 25 Mobile hinpassen. Aber die fehlende V/E schreckt wahrscheinlich die meisten ab.

GPS: 50°18'34" N / 7°35'54" O

...am nächsten Morgen noch schnell einen Blick auf die Burg Lahneck


Stardate: 25.06.2014

Lahnstein - Koblenz

Wir haben uns gestern wohl etwas erkältet, als wir nassgeschwitzt in der zugigen Unterführung das Ende des Regenschauers abgewartet haben. Trotzdem - heute wollen wir uns die Hauptsehenswürdigkeiten von Koblenz nicht entgehen lassen. Wir fahren heute mit dem Womo nach Koblenz und wollen zu Fuß ans Deutsche Eck.
Die Stadt Koblenz bietet einen kostenfreien Stellplatz für Busse und Womos auf einem Schotterparkplatz im Industriegebiet (ohne Ver- und Entsorgung) an, in nur 2 km Fußweg-Entfernung zum Deutschen Eck. Wir wollen ja auch nur parken, die Stadt ansehen und dann weiter.

Wasserkraftwerk und Schleuse Koblenz an der Mosel

Moselmündung in den Rhein - Blick Richtung Festung Ehrenbreitstein

...am Deutschen Eck - die Moselmündung in den Rhein

...

Deutsches Eck - Kaiser Wilhelm Denkmal

Blick aus dem Kaiser Wilhelm Denkmal auf das Deutsche Eck

Hier ein kleiner Clip vom Deutschen Eck mit dem unvermeidlichen Drehorgelspieler...


Unser Ausflug dauert länger als geplant. Aus 2 km hin und wieder zurück wird wohl mindestens die doppelte Strecke Fußweg, weil es am Deutschen Eck, an Rhein und Mosel und in der Innenstadt noch so viel zu sehen gibt.

Koblenz war 2011 Veranstalter der Bundesgartenschau und bietet in der Innenstadt viele Plätze, mit Brunnen, toll gärtnerisch gestaltet, viele Cafés und historische Bauwerke. Direkt an den Flüssen entlang führen die Fuß- und Radwege in die Stadt.

Zur Festung Ehrenbreitstein führt seit der BUGA eine tolle Gondelseilbahn. Wir gucken nur, fahren aber nicht...
Zurück zum Womo - erst mal Füße hochlegen. Und jetzt wohin? Eigentlich stehen wir ganz gut. Wir sind ziemlich platt. Vorräte haben wir noch genug - bleiben wir doch einfach über Nacht hier stehen. Der Platz ist zur Hälfte gefüllt, ruhig ist es auch. Keine Bahn, keine Bundesstraße direkt angrenzend.

GPS: 50°21'58" N / 7°34'32" O


Stardate: 26.06.2014

Koblenz - Stromberg

Die Nacht war angenehm ruhig, nachdem der Verkehr von den benachbarten Industriebetrieben nachgelassen hat. Durch den Schotter auf dem Platz hören wir aber ab 6 Uhr jeden, der sich auf den Weg macht. Zudem kommen LKW und Busse zum Wenden und fahren gleich wieder. Gemeinsam tragen sie alle "die Ruhe raus".

Wir fahren gegen Mittag erst mal zum Gas-Tanken! Nach der Füllstandsanzeige warten wir schon seit gestern früh darauf, dass die Duo Control auf die Reserve-Flasche umschaltet. Aber wir entnehmen immer noch vom Wynen-Tank.
Dann stellen wir beim Tanken den Rekord auf: 20,02 Liter LPG passen hinein, also so leer war der Tank bisher noch nie! Unerklärbar ist das Gas zudem noch sehr preisgünstig, nur 70 Cent je Liter stehen auf der Uhr.

Über B 9 und A 61 geht's weiter, bis wir in Stromberg von der Autobahn abfahren. Wir suchen ein ruhiges Plätzchen zum Entspannen und werden fündig: Gleich am ersten Kreisverkehr nach der Autobahnausfahrt ist der gesuchte Stellplatz ausgeschildert.
Wir finden einen Grasstreifen neben einem asphaltierten Parkplatz, der zu Schulen und Sporthalle gehört. Zwar gibt es zu Schulschluss und aufgrund der Sportaktivitäten einigen PKW-Verkehr. Durch die asphaltierte Fläche hört man aber die Autos kaum.

Stellplatz bei der Feuerwehr in Stromberg

Nachts hört man die Autobahn recht laut, dennoch schlafen wir unerwartet gut. Die benachbarte Feuerwehr tut uns den Gefallen, nach dem Einsatz um 23 Uhr (mit Martinshorn!) nicht noch einen weiteren Nachteinsatz zu fahren.

...die neue SAT-Anlage in "Aktion"

Die Gebühr von 5 EUR beinhaltet V/E und wird abends vom Platzwart kassiert. Dieser bringt auch ein Prospekt-Paket vorbei.
Komischerweise kommt der Kassier gerade während des Länderspiels Deutschland gegen USA vorbei (Ausgang 1:0). O.k.: wir sind sonst auch keine Fußballfans! Die WM bildet die Ausnahme.

In Stromberg gibt es das "Michels Walderlebniszentrum" und diverse Wanderwege. Die meisten Wohnmobilisten nutzen den Platz aber wohl als Zwischenstation auf dem Weg nach Süden bzw. nach Hause, da er so günstig direkt an der Autobahn liegt.
Wir erfahren mehr über den "Deutschen Michel" - siehe Homepage der Stadt Stromberg: http://www.stadt-stromberg.de/deutschermichel.html
GPS: 49°56'49" N / 7°47'17" O


Stardate: 27.06.2014

Stromberg - Bad Dürkheim

Wir dachten eigentlich, heute von Bad Kreuznach und/oder Bad Münster am Stein-Ebersburg auf dem Nahe-Radweg nach Bingen zu fahren und nach einer Stadtbesichtigung mit der Bahn zurück.
Doch wir befürchten dort großen Andrang auf dem Platz an der Lahn und unser Bedarf an belehrenden und besserwisserischen Zeitgenossen (bevorzugt Rentner) ist momentan gedeckt.

Gestern hat uns mal wieder der (anscheinend angstfreie) Rentner aus dem Wohnmobil nebenan durchs Fenster heraus angemault, weil wir unsere WC-Box mit dem dafür vorgesehenen Schlauch gespült haben - "andere nehmen den dann wieder für Trinkwasser".
Wir bleiben höflich und weisen darauf hin, dass ausdrücklich "kein Trinkwasser" am betreffenden Wasserhahn steht (mit 60 cm vergammelten Schlauch), dieser für die Kassettenspülung vorgesehen ist und die Trinkwasserentnahme am Wasserhahn nebenan mit eigenem hygienisch sauberen zu erfolgen hat.
Wider Erwarten kommt er dann heraus und entschuldigt sich für seine Belehrung, er habe das nicht gesehen, dass es zwei getrennte Hähne gibt (Brille hilft!). Trotzdem: auf diese Erlebnisse und Bekanntschaften könnten wir wirklich gerne verzichten...und vor allen Dingen auf solche Vollpfosten!

Jedenfalls ist es heute sehr schwül und wir sind noch immer etwas angeschlagen. Große Anstrengungen vermeiden wir lieber, also einfach mit dem Wohnmobil ein Stückchen weiter durchs schöne Deutschland: Über die A 61 Alzey, Richtung Ludwigshafen.

Die Landschaft ist wirklich toll. Allerdings sind wir schon seit Koblenz ziemlich erschrocken, wie viele Windräder es hierzulande gibt. Der Eindruck erinnert uns an den Vogelsberg-Urlaub vom vorletzten Jahr. Über den Höhen oberhalb des Rheins, im Hunsrück und Soonwald, überall stehen haufenweise Windräder.
Öko-Strom: ja, gerne und viel! Aber die Grenze von "noch schön" bei Windrädern ist hier nach unserer Meinung schon ziemlich ausgereizt. Evtl. gibt es ja mal eine Regierung die Privathaushalte mehr bei Photovoltaik und Stromspeicher unterstützt. Die Kernfusion wäre natürlich der ultimative Energiebedarfslöser, es wird leider aber noch ein wenig bis zur industriellen Umsetzung daueren...

Wir erreichen Bad Dürkheim. Hier soll es einen Platz für 170 (!) Mobile geben. Schon bei der Anfahrt zur Stadt gefällt uns, was wir sehen: Weinberge rundherum, Burgen hoch droben, viel Grün.

Bad Dürkheim

Hier würden wir gerne bleiben und bei dem angekündigten Regenwetter für die nächsten zwei Tage gibt es sicher genug zu sehen und zu tun.

Bad Dürkheim - in Sichtweite zum Ausweich-Stellplatz

Doch was ist das? Stellplatz gesperrt und mit Veranstaltungszelt belegt. Was nun? Erst mal einen Platz zum Drehen suchen und zurück in die Stadt.
Wir hatten auf dem Großparkplatz beim "Riesenfass" schon einige Womos zwischen den PKW stehen sehen. Aber das spricht uns nicht an. Keine Hinweisschilder für Wohnmobilisten zu sehen. Wir werden wohl die Stadt wieder verlassen müssen und es weiter südlich probieren. Da entdeckt Michael plötzlich rechts in Nähe des Gradierwerkes eine Anhäufung von Womos auf einer Wiese.

Sollte das ein Ausweichplatz sein?? Jawoll! Nichts wie rein, einen schönen Platz mit freier Bahn zum Satelliten und genügend Abstand zu den Bäumen aufgrund des angekündigten Unwetters. Perfekt!

Gradierwerk Bad Dürkheim (oder auch Baaa Dürkheim wie unser Navi zu sagen pflegt...)

Gradierwerk Bad Dürkheim vom Kurpark her gesehen

Wir unternehmen an diesem Tag noch eine kleine Stadterkundung (Bahnhof, Tourist-Info, Kurpark) zu Fuß, danach gibt es Abendessen im Wohnmobil.


Stardate: 28.06.2014

Bad Dürkheim

Neben dem Gradierwerk findet an diesem Wochenende auch noch der Jahrestag der Landjugend statt. Noch nach 1 Uhr nachts ziehen grölende Gruppen durch die Gegend. Nachdem wir erst spät einschlafen konnten, werden wir dafür ab 5:30 Uhr schon geweckt, weil heute auch noch ein Flohmarkt stattfindet und der Ausweichstellplatz auch ein "normaler" Parkplatz ist.
Durch die Schotterfahrspuren haben wir das Gefühl, jedes einzelne Auto fährt durch uns durch (vorne vorbei, hinten vorbei, direkt Tür an Tür möglichst eng einparken und wieder ausparken...).

Um 12 Uhr packen wir genervt zusammen und suchen uns im hintersten Winkel des Platzes eine ruhigere Stelle. Durch die hohen Bäume mit herabhängenden Ästen ist viel fahrerisches Geschick nötig, aber dann geht's uns erheblich besser!
Wir faulenzen, bringen den Reisebericht auf den neuesten Stand und Michael schaut ein bißchen Rennsport. Die anderen Wohnmobilisten tun ähnliches, denn es regnet sich ein.

Und heute Nachmittag und nachts soll noch mehr kommen. Mal sehen. Die Solaranlage lädt jedenfalls trotz schwarzer Wolken und Regen und ganz ohne "sichtbare" Sonne seit Stunden immer so mit gut 3 Ampere (sonst auch mal bei Sonne gern mit über 14 Ampere wenn die Batterien in der Nacht etwas geleistet hatten). Spannend! ;-)

Der Regen wird stärker. Durch die neuen Solarpanels hört sich das Prasseln jedenfalls jetzt ganz anders an, wenn man im Hubbett liegt. Viel dumpfer und etwas leiser...


Stardate: 29.06.2014

Bad Dürkheim

Starker Regenschauer, Regenpause, hell, dunkel, Regen - so sieht der Sonntag morgen aus. Am frühen Nachmittag endlich besteht Hoffnung auf eine Regenpause von mehr als 15 Minuten.
Also nichts wie raus und zunächst in den Kurpark. Alle anderen (Einheimische und Gäste) hatten darauf wohl auch schon sehnsüchtig gewartet und sind jetzt draußen um ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen.

...im Kurpark Bad Dürkheim

...

...

Restaurant - Weinstube

Kaffee und Kuchen auf dem Stadtplatz und ein wenig gucken, flanieren, treiben lassen. Am frühen Abend sind wir zurück beim Womo und kaum drinnen - schon regnet es wieder.

Stardate: 30.06.2014

Bad Dürkheim

So langsam müssen wir doch mal entsorgen. Außerhalb der Stadt gibt es einen Campingplatz (GPS 49°28'25" N / 08°11'30" O). Wir rufen an und fragen, ob wir für kostenpflichtige Ver- und Entsorgung vorbeikommen können, da der städtische Womo-Platz derzeit nicht zur Verfügung steht.
Die sehr freundliche Dame bejaht unsere Frage: V/E befindet sich vor der Schranke, Bezahlung am Automaten, Anmeldung nicht erforderlich. Super!! Also nichts wie hin.
Und dann?
Ach, erst mal einkaufen und dann einfach zurück auf den Ausweichplatz, Markise raus, Füße hoch! Wir sind ja im Urlaub, also keinen Stress! Schon gar nicht in einem Kurort! ;-)


Stardate: 01.07.2014

Bad Dürkheim

Um es kurz zu machen: Wir gönnen uns einen weiteren faulen Tag und die kleine Rad-Ausfahrt zur Eisdiele ist die maximale sportliche Anstrengung, die wir uns heute abverlangen.

...der Ausweich-Stellplatz


Stardate: 02.07.2014

Bad Dürkheim - sorry, immer noch

Ein weiterer fauler Urlaubstag im hochsommerlichen Bad Dürkheim mit Ausschlafen, Lesen, Musik hören, spazieren gehen und und und. Wir "kuren" noch ein Wenig...

...

Morgen fahren wir aber weiter!


Stardate: 03.07.2014

Bad Dürkheim - Bad Rappenau

Während wir frühstücken, bekommen wir Besuch vom Ordnungsamt. Die freundliche Mitarbeiterin informiert alle Wohnmobilisten am Ausweichstellplatz, dass der offizielle Womo-Platz "In der Silz" mit V/E ab heute wieder zur Verfügung steht und bittet darum, den Ausweichplatz im Laufe des Tages zu räumen.
Kein Problem, wir wollten ja eh heute weiter. Aber den offiziellen Stellplatz sehen wir uns erst noch an. Und stellen fest, dass wir Glück hatten, Denn hier führt vorne eine stark befahrene Straße vorbei, hinten ein Landwirtschaftsweg und nebenan ist eine Winzerwirtschaft. Also Ruhe ist anders. Da war der Ausweichplatz wirklich Luxus!!

Wie geplant steuern wir zunächst noch für Diesel und LPG die Tankstelle an und danach die Autobahn für eine kleine Etappe Richtung Heimat. Aufgrund einer Baustellenumleitung kommen wir zufällig am Technikmuseum in Sinsheim vorbei und bestaunen die im Außenbereich ausgestellten Flugzeuge (Concorde, Tupolev etc.).

Es ist heiß, heiß, heiß. In der Gegenrichtung ist die Autobahn dicht, aber wir kommen auf unserem Weg gut voran. Unser nächstes Zwischenziel heißt Bad Rappenau. Den Stellplatz am Kurpark kennen wir schon vom letzten Jahr und hier finden wir einen schönen Platz.

Bad Rappenau - Stellplatz am Kurpark


Stardate: 04.07.2014

Bad Rappenau

Der Wetterdienst hat eine Hitzewarnung ausgegeben. Also was tut man da: im Schatten liegen, Eis essen, nur langsam bewegen. Das kann man hier recht gut. Bei Bedarf wäre auch noch das Freibad in Laufnähe. Abends gibt's wieder Fußball: Deutschland : Frankreich endet mit 1:0, wir sind eine Runde weiter.
Die SAT-Anlage muß ja weiterhin getestet werden :-)

In Bad Rappenau gab's natürlich auch irgendwo Public Viewing und anschließend eine laute Schlagerparty. Wir lernen den unvermeidlichen Ohrwurm von Helene Fischer "atemlos durch die Nacht" durch zahlreiche Wiederholungen kennen. Langsam haben wir Angst vor dieser Frau...
Gleichzeitig behalten wir die Unwetterwarnungen im Auge: Es soll Sturm, schwere Gewitter und Hagel geben. Was tun? Weiterfahren in die Nacht hinein? Stehen bleiben? Laut Regenradar besteht eine Chance, dass wir nur am Rand von dem schweren Gewitter getroffen werden, wir bleiben stehen.
Erfreulicherweise halten sich die Niederschläge bei uns in Grenzen und Hagel bleibt aus. Das wäre unser Alptraum - im Urlaub das Wohnmobil vom Hagel zerschlagen...


Stardate: 05.07.2014

Bad Rappenau - Wolframs Eschenbach

Wir nähern uns häppchenweise der Heimat. Heute fahren wir nach Wolframs-Eschenbach. Lt. Promobil soll es hier einen mustergültig angelegten Stellplatz geben. Hoffentlich bekommen wir hier am Wochenende überhaupt einen Platz. Nach der Beschreibung muss der Platz total überlaufen sein. Aber kein Problem, nur halb voll.

Und die Beschreibung stimmt! Toll angelegt, liebevoll mit Gartenzwergen, Hecken, Blumenampeln, V/E schön zum Reinfahren. Jeder hat eine eigene Parzelle. Extrem deutsch! Man muß auch über sich selbst lachen können!

Das Wetter hält genau, bis wir eingeparkt haben, dann geht ein Wolkenbruch nieder. Dauert aber nicht sehr lange, so daß wir danach das Städtchen mit historischen Bauwerken erkunden können.

Wolframs-Eschenbach

...

Attraktion im Ort: Das Storchennest!

...

Wolframs-Eschenbach

Wolframs-Eschenbach

Rund um die Stadtmauer wurden die früheren Burggräben als Fußweg angelegt, Fachwerk im gesamten Ortskern. Etwas wenig Leben im Ort, keine Einheimischen auf der Straße, keine Gäste unterwegs. Und das am Samstag Nachmittag.
Über dem ganzen liegt bei ungünstiger Witterung und Windrichtung ein sehr deftiger Geruch nach Schweinestall. Vielleicht ist das der Grund, dass der Platz nicht soo voll ist. GPS: 49° 13' 32" N / 10° 43' 11" O


Stardate: 06.07.2014 - Urlaubsende

Wolframs-Eschenbach - Allersberg

Heute gibt es Knäckebrot aus der eisernen Reserve zum Frühstück, da wir keinen Sonntags-Bäcker gefunden haben. Auch mal lecker.
Es ist schon wieder (immer noch?) sehr schwül und heiß. Das Wort "Bruthitze" trifft es ziemlich genau. Wir machen uns auf die letzte Etappe nach Hause. Nach Kilometern nur noch ein kurzes Stück, jedoch gepflastert mit Umleitungen und unfallbedingten langen Staus.
Die Hauptaufgabe des Beifahrers besteht darin, den Fahrer permanent mit Apfelsaftschorle zu versorgen. So schnell kann man es oben gar nicht reinschütten, wie man trotz Klimaanlage permanent schwitzt.

Mit einem Berg Wäsche kommen wir spätnachmittags in unserer kühlen Wohnung an und legen erst Mal die Füße hoch.
Jetzt gibt es wieder Kaffee auf Knopfdruck (aus dem Vollautomaten), das hat auch was.
Ein erholsamer Urlaub geht zu Ende. Wir haben schöne neue Ecken in Deutschland entdeckt und einen schönen Mix aus sportlicher Aktivität und Faulenzen hinbekommen. Genau so hatten wir das geplant.

zu Hause vor dem Schlafzimmerfenster

Das Wetter war einigermaßen freundlich zu uns, ein paar Regentage zwischendurch, am Ende aber auch schon sehr (zu) hochsommerlich. Die gefahrene Strecke nimmt sich mit knapp 1000 km im Vergleich zu drei Wochen Frankreich im letzten Jahr (über 3000 km) bescheiden aus.

FAZIT: Es gibt überall viel zu sehen, zu entdecken und zu erleben, fahren wir los! Hoffentlich schon bald wieder...

Slideshow Teil 2

  • p_0001
  • p_0002
  • p_0003
  • p_0004
  • p_0005
  • p_0006
  • p_0007
  • p_0008
  • p_0009
  • p_0010
  • p_0011
  • p_0012
  • p_0013
  • p_0014
  • p_0015