Karin & Michael Wald
Reiseindividualisten

Audi TT Technik

Motorentechnik - Quattro, 164 kW / 225 PS Turbomotor

Was nun folgt ist eher ein Exkurs für einen Maschinenbauingenieur, aber zeigt welch hoher Aufwand notwendig ist um gerade einmal 225 PS aus einem Verbrenner zu erzeugen - und das bei schlechtem Wirkungsgrad und eher mäßigem Drehmoment. Und dazu tausende Teile, dutzende davon bewegt alleine für den Verbrennungsmotor.

Da hat es der Elektromotor doch etwas einfacher: Genau ein bewegtes Teil - der Rotor ;-)

Motorkennbuchstabe:

APX/BAM (06/2002)

Bauart

4 Zylinder 5-Ventil-Viertakt-Ottomotor mit Abgasturboaufladung DOHC

Ventilsteuerung

zwei obenliegende Nockenwellen (DOHC), 20 Ventil Motor

Hubraum

1781 cm3

Bohrung

81,0 mm

Hub

86,4 mm

Verdichtungsverhältnis

9 : 1

Drehmoment

280 Nm bei 2200 - 5500 U/min

Nennleistung

165 kW bei 5900 U/min

Motormanagement

ME 7.5 vollelektronische sequentielle Einspritzung mit adaptiver Leerlauffüllungsregelung, Beschleunigungsanreicherung, Schubabschaltung, adapt. Lambdaregelung; Kennfeldzündung mit ruhender Hochspannungsverteilung; zylinder-selektive adaptive Klopfregelung; Luftmassenmessgerät, integrierte Ladedruckregelung; koordinierte Motormomentsteuerung

Abgasreinigungssystem

beheizte Lambdasonde, Aktivkohlefilter, 3-Wege-Katalysator

Kraftstoff

Super Plus bleifrei, 98 ROZ

Emissionsklasse

U III D



Die Basis der 165 KW Variante bildet das 110 kW Aggregat des Audi A3 in seiner letzten Entwicklungsstufe, die seit Mitte 1998 zur Anwendung kommt.  Um den Kraftfluss des erhöhten Zylinderdruckes mit Verbrennungsdrücken von über 100 bar besser abzufangen, wurden die Rippen im Zylinderkurbelgehäuse kraftflussoptimiert verstärkt. Die Pleuellagerschalen wurden stangenseitig auf Sputterlager umgestellt.

Deutliche Modifikationen wurden hingegen bei der Kolbengruppe durchgeführt. Neben der Änderung der Kolbenmulde zur Absenkung der Verdichtung von 9,5 : 1 auf 8,9 : 1 wurden der Kolbenboden und –schaft verstärkt. Zusätzlich wurde die 1. Ringnut hinterfüttert und hartanodisiert, der Ringsteg um 0,5 mm erhöht.

Beim 5-Ventil-Zylinderkopf wurde die Kühlmittelströmung im Bereich des Kerzenschachtes dem erhöhten Wärmeeintrag entsprechend modifiziert. Um ein Öffnen der Auslassventile bei dem erhöhten Abgasgegendruck sicher zu vermeiden, kommen Auslassventilfedern mit erhöhten Federkräften zum Einsatz.

Technische Änderungsmerkmale auf Basis des 110 kW (150 PS) Motors:

  • Kühlwassernachlaufpumpe (ca. 10 min.)
  • Sekundärluftsystem
  • Kolben (geändert), dadurch Verdichtungsverhältnis von 9,5:1 auf 9,0:1 geändert
  • Krümmer (Abgang und Flansch neu)
  • Mit Einsatz EU III 2. Lambda-Sonde nach Kat zur Überwachung
  • zwei in Reihe geschaltete Ladeluftkühler
  • Einspritzventile (höherer Durchsatz)
  • Schnellstartgeberrad
  • Kolbenkühlung durch Ölspritzdüsen (Volumenstromanpassung)
  • Heißfilm-Luftmassenmesser mit Rückströmererkennung - HFM5 im Ansaugluftfilter-Oberteil
  • einflutiges Drosselklappenteil im E-Gas-Steller

Der eindeutige Vorteil dieses 1.8 l - Aggregates ist das niedrige Gewicht bei vergleichsweise hoher Leistung.

Da der TT - Quattro von Hause aus kein Leichtgewicht ist, verhilft der in diesem Fahrzeug damals auch verbaute 3,2 Liter Saugmotor trotz des höheren Drehmomentes und 250 PS Leistung nicht zu spürbar besseren Fahrleistungen.

Der 3,2 Liter Motor verhalf laut einigen Berichten jedoch zu vielen neuen Freunden im Mineralölgewerbe, da dieses Aggregat über einen unverhältnismäßig starken Benzindurst verfügt...

Anbei noch ein link zur besten Seite im Web was TT-Technik und div. Reparatur- und Einbautipps anbelangt:

TT-Eifel